So lauten - im damaligen Niederdeutsch - die Gründe für die Entstehung der Kirchengemeinde Elmlohe: Der Weg zur Mutterkirche war lang und lebensgefährlich.
Zwischen den friesischen Bewohnern des Landes Wursten und dem Geestadel bestand eine "Todvyntschap", wie es in der Urkunde heißt - eine Todfeindschaft. Seit dem 13. Jahrhundert war es immer wieder zu gegenseitigen überfällen, zu Verwüstungen, Gefangennahmen, Brandstiftungen, Totschlägereien und was es mehr an Gewalttaten gibt.
Als Stifter werden 8 Burgmänner genannt. Sie erlangten die Zustimmung des Bremischen Erzbischof und insbesondere auch die Zustimmung des Pfarrherrn zu Debstedt. Dieser wurde großzügig entschädigt. Penibel listet die Urkunde alle Verpflichtungen auf. Auf heutige Maße umgerechnet betrug die Entschädigung, die die Elmloher jährlich aufbringen mußten, etwa 64 Zentner Korn. Da die Debstedter Kirche dem Heiligen Dynoysius geweiht war, sollten diese Gaben am Tag des Heiligen, dem 9. Oktober, übergeben werden.
Zu der neu gegründeten Gemeinde gehörten von Anfang an Elmlohe als Kirchort und Drangstedt. Desweiteren werden Egevelt, Eeckhude und Brockesmöhlen genannt. Egevelt, Eeckhude wurden später aufgegeben und sind nur noch als Flurnamen überliefert. Brockesmühlen ist wahrscheinlich der Vorläufer der heutigen Ansiedlung Neumühlen am Waldrand zwischen Drangstedt und Elmlohe. Erst später wurde das inzwischen zu Elmlohe eingemeindete Marschkamp besiedelt.
Als erste Gemeinde im Amte Bederkesa führten die Elmloher Kirchenpatrone im 16. Jahrhundert die evangelische Predigt ein. Bis 1977 bestand das Patronat. Als einzige Gemeinde der Umgebung blieb Elmlohe immer lutherisch. Allen Nachbargemeinden wurden zeitweise durch die Stadt Bremen reformierte Geistliche zugewiesen.
Das Dorf Elmlohe, damals noch "Elmelo", wird erstmals 1312 urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit dem hier ansässigen Rittergeschlecht. 1321 ist erstmals von einer Burg ("dat hus to Elmelo") die Rede, die der Ritter Werner von Bederkesa erbaut hatte. Sie wurde später, nach einer militärischen Niederlage, bis auf die Grundmauern zerstört. Ihr Standort lässt sich noch erahnen an der Erhöhung auf den Wiesen südlich der Kirche.
Ursprünglich gehörten Elmlohe und die umliegenden Dörfer zum Kirchspiel Debstedt. Im unruhigen 14. Jahrhundert, das bestimmt war von Fehden, überfällen und militärischen Bündnissen, wurde allerdings der Kirchweg zur Mutterkirche in Debstedt mehr und mehr unsicher. Deshalb wurde 1346 in Elmlohe eine Kirche gebaut und ein eigenes Kirchspiel geschaffen, zu dem die Dörfer Elmlohe, Drangstedt, Marschkamp, die Koggenburg (ein einstelliger Hof an der Geeste, den der Fährmann bewohnte), der Hof Neumühlen und die Wüstungen Egevelt und Eckhude gehörten. Sechs Ritter aus Bederkesa und die Elmloher Burgherren Lüder und Johann von der Lieth werden in der Gründungsurkunde vom Pfingsttag 1346 als Gründer aufgeführt. Diese Urkunde beginnt mit den Worten: “Allen Gelovigen in Christo, de düssen Bref seen, edder hoeren lesen; Wy, CONRAD MONNIKE Ridder, HINRICH, Hinconies Sohne, JOHANN, Warnekes Sohne Ridder, HINRICH, Marqvardes Sohne Ridder, MARQVARD, Erikes Sohne Ridder, OTTO, Hinrikes Sohne, Borchmanne, genant van Bederkesa, LUEDER und JOHANN, Borchmanne von der Lieth in Elmlo, Heil und Seligkeyt in dem Herrn, der den Koenige Geluecke gifft.” Ausdrücklich werden dann die Todfeindschaft mit den Friesen und die Gefahren des Kirchweges als Anlass für die Kirchgründung genannt (“Umme mannigerley Varlichkeit und des Weges Langheit, und umme der Todvyndtschop, de geuant twischen uns und den Fresen iß”). - Die neugebaute Kirche wurde der Maria geweiht.