Die Geschichte der Elmloher Orgel beginnt nicht in Elmlohe. Am 9. Dezember 1842 stellt der in Stade ansässige Orgelbauer (Johann) Georg Wilhelm einen "Kostenanschlag über den Bau einer neuen Orgel in der Kirche zu Neukirchen Amt Blumenthai mit 2 Clavieren und freiem Pedal" auf. Die Orgel soll 1050 Reichsthaler kosten.
Wilhelm baute dann diese Orgel auch in seinen Werkstätten in Stade, stellte sie aber nicht in Neuenkirchen auf. Es war zu "Misshelligkeiten" zwischen ihm und dem Kirchenvorstand gekommen, die ihn bewegten, die Orgel öffentlich zum Verkauf zu stellen. Anscheinend gestaltete sich der Verkauf aber als schwierig, denn erst im Todesjahr Wilhelms, 1858 - also 16 Jahre nach dem Kostenvoranschlag -, konnte der Elmloher Kirchenvorstand die Orgel zum halben Preis von 500 Reichstalern erwerben - wahrscheinlich, als es nach dem Tod Wilhelms keinen Nachfolger gab und die Orgelbauwerkstatt deshalb aufgelöst werden musste.
Georg Wilhelm wurde 1781 als Sohn des Orgelbauers Georg/Wilhelm Wilhelmy (1748-1806) in Stade geboren. Dort hatte sich der Vater im selben Jahr aus Anlass einer umfangreichen Reparatur an der großen Orgel von St. Cosmae niedergelassen. Als Wilhelmy 1806 während eines Umbaus der Orgel in Oldendorf starb, übernahm sein Sohn die Werkstatt. Die Orgel, die jetzt in Elmlohe steht, ist eines seiner letzten Werken. In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts begann ihm die Konkurrenz auswärtiger Orgelbauer erheblich zu schaffen zu machen. Wilhelm hielt zeitlebens an der alten handwerklichen Tradition eines Arp Schnittger fest, dessen Orgeln noch heute wegen ihrer Qualität und ihres Klanges hoch geschätzt werden (die nächstgelegene Schnittger-Orgel steht in Cappel). Aber im 19. Jahrhundert wandelte sich der Zeitgeschmack stark, und es gab Orgelbauer, die sich stärker als Wilhelm auf diesen Wandel einstellten.